Skandal in Oklahoma: Bildungsminister bestreitet Pornografie-Vorwürfe während LGBTQ+-feindlicher Agenda voranschreitet

Der umstrittene Bildungsminister von Oklahoma, Ryan Walters, sieht sich mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert, während seine anti-LGBTQ+-Politik weiterhin für Schlagzeilen sorgt. Zwei Mitglieder des Bildungsausschusses beschuldigen Walters, während einer Vorstandssitzung pornografische Inhalte auf einem Fernsehgerät in seinem Büro angesehen zu haben. Die Vorwürfe wurden von PinkNews berichtet und haben eine offizielle Untersuchung ausgelöst.

Die Vorwürfe im Detail

Becky Carson, ein Vorstandsmitglied, schilderte gegenüber The Oklahoman ihre Beobachtungen: "Ich dachte mir: 'Das sind nackte Frauen', dann sagte ich mir: 'Nein, warte mal, das können doch sicher keine nackten Frauen sein, vielleicht haben sie nur beige Bodysuits an.'" Carson beschrieb weiter, wie sie Frauen über den Bildschirm gehen sah und dabei eindeutige Körperteile erkannte.

Walters wies die Anschuldigungen kategorisch zurück und bezeichnete sie auf Twitter als "völlig falsch". Das Office of Management and Enterprise Services (OMES) führt mittlerweile eine offizielle Untersuchung durch, wie lokale Medien berichten.

Deutsche Parallelen zur Bildungspolitik

Während solche persönlichen Skandale in Deutschland undenkbar wären, zeigen sich beunruhigende Parallelen in der bildungspolitischen Diskussion. Auch in Deutschland gibt es zunehmende Diskussionen über "Gender-Ideologie" und LGBTQ+-Themen in Schulen, insbesondere von konservativen Kräften, die ähnliche Rhetorik wie Walters verwenden.

Der Unterschied liegt jedoch in der strukturellen Herangehensweise: Während das deutsche Bildungssystem durch seine föderale Struktur und starke Gewerkschaften vor radikalen Eingriffen geschützt ist, ermöglicht das amerikanische System einzelnen Superintendenten wie Walters weitreichende Macht über Lehrpläne und Schulpolitik.

Walters' anti-LGBTQ+-Agenda

Der Skandal überschattet Walters' bereits kontroverse Amtszeit. Nach dem Tod des nicht-binären Teenagers Nex Benedict forderten über 350 Organisationen seinen Rücktritt, da seine Politik ein feindseliges Klima für LGBTQ+-Schüler*innen geschaffen habe.

Aktuell plant Walters zusammen mit der rechtskonservativen Organisation PragerU einen "Ideologie-Test" für Lehrer*innen, die aus anderen Bundesstaaten nach Oklahoma wechseln möchten. Der Test soll prüfen, wie "woke" die Bewerber*innen sind und umfasst Fragen zur US-Verfassung, zum "amerikanischen Exzeptionalismus" und zu "grundlegenden biologischen Unterschieden zwischen Jungen und Mädchen".

Reaktionen aus der Community

Die LGBTQ+-Community in Oklahoma sieht den aktuellen Skandal als symptomatisch für Walters' gesamte Amtsführung. Aktivist*innen argumentieren, dass jemand, der nicht in der Lage ist, professionelle Standards in Vorstandssitzungen einzuhalten, erst recht nicht über die Bildung und das Wohlergehen von LGBTQ+-Jugendlichen entscheiden sollte.

Senator Lonnie Paxton äußerte sich beunruhigt über die Situation und betonte die Notwendigkeit von mehr Transparenz. Die Untersuchung des OMES soll Klarheit über die Vorfälle bringen, bevor weitere Schritte eingeleitet werden.

Ein Warnsignal für die Demokratie

Der Fall Ryan Walters verdeutlicht, wie schnell demokratische Institutionen untergraben werden können, wenn radikale Akteure in Schlüsselpositionen gelangen. Seine Kombination aus anti-LGBTQ+-Politik, religiöser Indoktrination in öffentlichen Schulen und nun persönlichen Skandalen zeigt ein beunruhigendes Muster auf.

Für die deutsche LGBTQ+-Community sollte dieser Fall als Mahnung dienen, wie wichtig es ist, die eigenen demokratischen Institutionen zu schützen und sicherzustellen, dass Bildungspolitik auf Wissenschaft, Inklusion und dem Wohl aller Schüler*innen basiert - nicht auf ideologischen Kämpfen und persönlichen Agenden.

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