Die berühmten schwulen Pinguine Scampi und Flounder im Chester Zoo in England haben erfolgreich ein Küken ausgebrütet und für große Freude in der Tierwelt gesorgt. Diese wundervolle Nachricht vom Chester Zoo zeigt einmal mehr, dass gleichgeschlechtliche Paare in der Tierwelt nicht nur existieren, sondern auch hervorragende Eltern sein können.
Ein Küken für bedrohte Humboldt-Pinguine
Das Humboldt-Pinguin-Küken wurde im April 2025 von dem männlichen Paar Scampi und Flounder ausgebrütet und ist eines von zehn Küken, die in der 63-köpfigen Kolonie des Chester Zoo geschlüpft sind. Die Tierpfleger beschrieben es als "Rekordjahr für Pinguine" und eine "fantastische Nachricht für die Art".
Das "hingebungsvolle Duo" Scampi und Flounder übernahm eines von zwei Eiern, die von einem anderen Pinguinpaar, Wotsit und Peach, gelegt worden waren. Die Vogelexperten verteilten die Eier sorgfältig zwischen den beiden Nestern, um beiden Küken den "bestmöglichen Start zu geben und die Chancen auf erfolgreiches Flüggewerden zu verbessern".
Naturschutz und Arterhaltung
Humboldt-Pinguine, die an den felsigen Küsten von Peru und Chile heimisch sind, gehören zu den gefährdetsten der 17 Pinguinarten weltweit. Durch verschiedene Bedrohungen wie Klimawandel, Überfischung und steigende Meerestemperaturen ist die Art von der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN) als gefährdet eingestuft.
Auch in Deutschland gibt es Erfolgsgeschichten mit gleichgeschlechtlichen Pinguinpaaren. Der Zoo am Meer in Bremerhaven hat bereits mehrfach über gleichgeschlechtliche Pinguinpaare berichtet, die erfolgreich Küken aufgezogen haben.
Eine natürliche Vielfalt
Scampi und Flounder sind keineswegs die ersten schwulen Pinguine, die für Schlagzeilen sorgen. Die wohl berühmtesten waren die Gentoo-Pinguine Sphen und Magic, die 2018 zu globalen Ikonen wurden. Sie zogen zwei Küken auf, bevor Sphen im August 2024 verstarb und von Magic und Fans weltweit betrauert wurde.
Wie die Deutsche Welle berichtet, ist gleichgeschlechtliches Verhalten bei Pinguinen nicht ungewöhnlich. Tatsächlich wurde solches Verhalten bei über 450 Tierarten dokumentiert, was zeigt, dass Vielfalt ein natürlicher Bestandteil der Tierwelt ist.
Bedeutung für die LGBTQ+-Gemeinschaft
Diese Geschichten von gleichgeschlechtlichen Pinguinpaaren haben eine tiefere Bedeutung für die LGBTQ+-Gemeinschaft und die Gesellschaft insgesamt. Sie zeigen, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen und Familien in der Natur völlig normal sind. Wie die Siegessäule berichtet, ist "eine gleichgeschlechtliche Beziehung bei Tieren nichts Besonderes".
Die Beobachtung solcher Verhaltensweisen kann das öffentliche Verständnis für LGBTQ+-Themen fördern und zur Akzeptanz beitragen. Sie stellt traditionelle Vorstellungen von Geschlecht und Familie in Frage und zeigt, dass Vielfalt ein natürlicher Teil des Lebens ist.
Blick in die Zukunft
Die zehn Küken im Chester Zoo stehen kurz vor einem aufregenden Meilenstein – ihren ersten Schwimmstunden. Das Team hat bereits acht der zehn Küken mit einem himmlischen Thema benannt: Ursa, Alcyone, Quasar, Orion, Dorado, Cassiopeia, Altair und Xena. Die letzten beiden Namen werden von der Öffentlichkeit über die Social-Media-Kanäle des Zoos ausgewählt.
Diese Erfolgsgeschichten zeigen, dass Liebe und Fürsorge in vielen Formen existieren – sowohl in der Tierwelt als auch in der menschlichen Gesellschaft. Sie erinnern uns daran, dass Familie nicht nur durch biologische Verwandtschaft definiert wird, sondern durch Liebe, Hingabe und Fürsorge.