Der Transgender-Schauspieler Elliot Page wird als ausführender Produzent eine Dokumentation über das Leben von Miss Peppermint mitproduzieren, einer der ikonischsten Stars aus RuPaul's Drag Race. Die Nachricht aus Pink News zeigt einmal mehr, wie wichtig authentische Trans*-Geschichten in der Medienlandschaft sind – auch für Deutschland, wo Trans*-Personen in Film und Fernsehen noch immer unterrepräsentiert sind.
Ein kraftvolles Porträt der Trans*-Erfahrung
Der 80-minütige Dokumentarfilm "A Deeper Love: The Story of Miss Peppermint" von Regisseur Oriel Pe'er wird erstmals unveröffentlichtes Material aus dem Leben der Trans*-Drag-Künstlerin zeigen. Die Dokumentation beleuchtet Peppermints frühe Karriere und ihren Kampf, durch nächtliche Auftritte und Sexarbeit genug Geld für ihre Transition zu verdienen – eine Realität, die auch viele Trans*-Personen in Deutschland kennen.
Page, der durch seine Produktionsfirma Pageboy Productions an dem Projekt beteiligt ist, lobte Peppermints "kraftvolle, dringende und zutiefst menschliche" Reise als Aktivistin, Performerin und Trans*-Frau. "Ihre Kunstfertigkeit, ihr Mut und ihr Aktivismus haben die Landschaft für Trans*-Performer verändert und so viele von uns inspiriert", erklärte er.
Pionierarbeit fĂĽr Trans*-Sichtbarkeit
Miss Peppermint machte Geschichte als erste offen trans Frau, die vor der Ausstrahlung an RuPaul's Drag Race teilnahm. In der neunten Staffel 2017 erreichte sie den zweiten Platz und wurde zu einer wichtigen Stimme fĂĽr Trans*-Rechte. Ihre Teilnahme war ein Wendepunkt fĂĽr die Darstellung von Trans*-Personen im Mainstream-Fernsehen.
"Trans*-Themen sind im Zeitgeist angekommen, doch unsere volle Menschlichkeit wird so oft aus der Diskussion ausgelassen", sagte Peppermint gegenüber dem Hollywood Reporter. "Dieser Film möchte etwas anderes bieten – etwas Ehrlicheres und Persönlicheres."
Deutsche Parallelen und Herausforderungen
Während Peppermints Geschichte in den USA spielt, sind die Herausforderungen für Trans*-Personen auch in Deutschland sehr real. Studien der Universität Bayreuth zeigen, dass Trans*-, nicht-binäre und asexuelle Menschen in deutschen Medien noch immer marginalisiert sind, obwohl die LGBTQIA+-Repräsentation insgesamt zugenommen hat.
Die #ActOut-Bewegung kämpft hierzulande für mehr Sichtbarkeit queerer Menschen vor und hinter der Kamera. Wie Peppermint in den USA setzen sich auch deutsche Trans*-Aktivist*innen dafür ein, dass ihre Geschichten authentisch und respektvoll erzählt werden.
Ein wichtiges Zeichen zur rechten Zeit
Pages Engagement für Trans*-Geschichten ist nicht neu. Der Schauspieler produzierte bereits "Into My Name", eine Dokumentation über vier Trans*-Männer in Italien. Mit der Peppermint-Dokumentation setzt er sein Engagement für authentische Trans*-Repräsentation fort.
Der Film wird am 26. Juni bei Framline49 in San Francisco Premiere feiern – passend zum Pride Month. Bob the Drag Queen und seine Produktionsfirma Purse First Studios sind ebenfalls als ausführende Produzenten beteiligt, was der Dokumentation zusätzliche Glaubwürdigkeit in der Drag- und LGBTQ+-Community verleiht.
Für Peppermint ist das Projekt nach "fast einem Jahrzehnt der Arbeit" endlich bereit. "Mit Elliot und Pageboy zu arbeiten ist wirklich ein Traum, der wahr wird", sagte sie. Die Dokumentation verspricht, Trans*-Erfahrungen in ihrer ganzen Komplexität zu zeigen – sowohl intim als auch universell.