Bodo Ramelow übernimmt CSD-Schirmherrschaft in Erfurt: Ein starkes Zeichen für LGBTQ+-Rechte in Thüringen

Der Erfurt Pride hat bekannt gegeben, dass Bodo Ramelow, ehemaliger Ministerpräsident von Thüringen und aktueller Vizepräsident des Deutschen Bundestages, die Schirmherrschaft für den diesjährigen Christopher Street Day in der thüringischen Landeshauptstadt übernommen hat. Diese Entscheidung unterstreicht das langjährige Engagement des Linken-Politikers für die Belange der LGBTQ+-Community.

Ein verlässlicher Partner der queeren Community

Der CSD-Verein würdigt Ramelows kontinuierliche Unterstützung queerer Anliegen über viele Jahre hinweg. "Seine Schirmherrschaft verstehen wir daher nicht als politische Positionierung, sondern als Ausdruck von Wertschätzung für sein langjähriges Engagement für Vielfalt, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit", erklärt der Verein. Diese Haltung spiegelt eine bemerkenswerte Kontinuität wider: Bereits 2023 empfing Ramelow gemeinsam mit Landtagspräsidentin Birgit Pommer die LSBTIQ+-Gemeinschaft im Thüringer Landtag und betonte dabei die Wichtigkeit, öffentlich für die Freiheit der sexuellen Identität ohne Diskriminierung einzustehen.

Soziale Sicherheit als Grundlage für queere Freiheit

In seiner Stellungnahme zur Schirmherrschaft hebt der 69-Jährige einen zentralen Aspekt hervor: die Verbindung zwischen sozialer Sicherheit und echter Freiheit. "Queere Menschen sind überdurchschnittlich oft von Ausgrenzung, Gewalt und Armut betroffen. Das darf niemals hingenommen werden", so Ramelow. Seine Botschaft ist klar: "Nur wer sicher leben kann, kann sich auch frei entfalten. Queeres Leben gehört in die Mitte unserer Gesellschaft."

Diese Perspektive fügt sich in das breitere Engagement Thüringens für LGBTQ+-Rechte ein. Das Landesprogramm für Akzeptanz und Vielfalt, das seit 2018 umgesetzt wird, zielt darauf ab, ein diskriminierungsfreies und gleichberechtigtes Leben für alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität zu ermöglichen.

"Nie wieder still" – Ein kraftvolles Motto für 2024

Der Erfurt Pride 2024 steht unter dem eindringlichen Motto "Nie wieder still" und findet am 6. September statt. Die Demonstration beginnt und endet auf dem historischen Erfurter Domplatz – ein symbolträchtiger Ort, der die Sichtbarkeit queerer Menschen im Herzen der Stadt unterstreicht.

Die Organisator*innen erwarten:

  • Vier Lkw für die Parade
  • Verschiedene Laufgruppen
  • Bis zu 4.000 Teilnehmende
  • Ein vielfältiges Straßenfest mit Vereinen und Interessengruppen

Besonders spannend: Neben einer Drag-Show und Redebeiträgen aus der queeren Community versprechen die Veranstalter*innen einen "noch geheimen, hochkarätigen Act" auf der Bühne vor dem Erfurter Dom.

Politisches Engagement mit bundesweiter Ausstrahlung

Ramelows Schirmherrschaft ist Teil eines größeren politischen Engagements für LGBTQ+-Rechte in Deutschland. Die CSD-Bündnisse aus Erfurt, Gera, Jena und Weimar fordern weiterhin wichtige rechtliche Reformen, darunter die Abschaffung des Transsexuellengesetzes und die Ergänzung des Grundgesetzes um ein explizites Verbot der Diskriminierung aufgrund geschlechtlicher und sexueller Identität.

Die Übernahme der Schirmherrschaft durch eine prominente politische Figur wie Ramelow sendet ein wichtiges Signal: LGBTQ+-Rechte sind nicht nur ein Randthema, sondern stehen im Zentrum einer modernen, inklusiven Gesellschaftspolitik. Mit seinem Engagement zeigt der ehemalige Ministerpräsident, dass der Kampf für Gleichberechtigung und gesellschaftliche Akzeptanz eine Aufgabe ist, die über Parteigrenzen hinweg Unterstützung verdient.

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