Kim Petras: Zweite Trans-Frau mit eigener Wachsfigur bei Madame Tussauds Berlin

Grammy-Gewinnerin Kim Petras wurde mit einer eigenen Wachsfigur im Madame Tussauds Berlin geehrt und ist damit erst die zweite Transgender-Frau in der 200-jährigen Geschichte des Wachsfigurenkabinetts, die diese Auszeichnung erhält. Der Originalartikel wurde auf PinkNews veröffentlicht.

Deutsche Pop-Ikone im Wachsfigurenkabinett verewigt

"Der Höhepunkt meiner Karriere ist zweifellos meine Wachsfigur bei Madame Tussauds", erklärte die aus Düsseldorf stammende Sängerin in einem Video auf der Website von Madame Tussauds Berlin. Die Enthüllung fand Anfang April 2025 im Rahmen der Eröffnung des neuen "Berlin Vibes"-Bereichs statt, der die pulsierende Straßenkultur der deutschen Hauptstadt repräsentieren soll.

Die 32-jährige Musikerin verbrachte vier Stunden mit den Technikern von Madame Tussauds in Los Angeles, um alle notwendigen Maße und Scans für ihre lebensechte Figur zu erstellen. Das Ergebnis ist beeindruckend detailgetreu und zeigt Petras in dem ikonischen roten Kleid, das sie bei den Grammy Awards 2023 trug, als sie gemeinsam mit Sam Smith für ihren Hit "Unholy" ausgezeichnet wurde.

Meilenstein für die Trans-Community

Petras' Wachsfigur markiert einen wichtigen Moment für die Sichtbarkeit von Transgender-Personen in der Popkultur. Vor ihr wurde 2015 die US-amerikanische Schauspielerin Laverne Cox als erste Trans-Person überhaupt mit einer Wachsfigur bei Madame Tussauds geehrt. Damals wurde Coxs Figur im Madame Tussauds San Francisco zum Auftakt des San Francisco Pride enthüllt.

"Ich bin zutiefst geehrt, Teil des Vermächtnisses von Madame Tussauds zu sein", sagte Cox damals. "Ich hoffe, dass dies eine Inspirationsquelle für alle sein wird, die darauf stoßen, zu glauben, dass ihre Träume wichtig sind und verwirklicht werden können."

Diese Worte könnten auch von Petras stammen, die sich in den letzten Jahren zu einer wichtigen Stimme für Trans-Rechte entwickelt hat. In zahlreichen Interviews sprach sie offen darüber, wie "extrem alarmiert" sie über die gesellschaftliche Behandlung von Trans-Menschen im aktuellen politischen Klima sei.

Von Düsseldorf in die Welt

Die am 27. August 1992 in Düsseldorf geborene Petras hatte bereits als Teenager internationale Aufmerksamkeit erregt. Im Alter von 16 Jahren unterzog sie sich einer geschlechtsangleichenden Operation, was damals in internationalen Medien als eine der jüngsten dokumentierten Transitionen dieser Art berichtet wurde.

Auf die Frage, ob sie sich nun wie eine Frau fühle, antwortete Petras damals den Reportern: "Die Wahrheit ist, dass ich mich schon immer als Frau gefühlt habe – ich bin nur im falschen Körper gelandet."

Heute gehört Kim Petras zu den erfolgreichsten deutschen Popstars im internationalen Musikgeschäft. Mit Hits wie "Heart to Break", "Malibu" und besonders "Unholy" hat sie sich einen festen Platz in der globalen Musikszene gesichert. Ihr Grammy-Gewinn 2023 machte sie zur ersten offen trans Frau, die diese prestigeträchtige Auszeichnung erhielt.

Berlin Vibes: Neue Attraktion bei Madame Tussauds

Petras' Wachsfigur ist Teil des neu eröffneten "Berlin Vibes"-Bereichs im Madame Tussauds Berlin. Diese Abteilung soll Besuchern die Möglichkeit bieten, in die Atmosphäre der Berliner U-Bahn einzutauchen und die Energie der Straßenkultur zu erleben. Zu den interaktiven Elementen gehören eine Teledisko, eine Fotokabine und die Chance, als DJ in einem nachgebildeten Berliner Club zu agieren.

Neben Kim Petras wurden auch Wachsfiguren der britischen Popsängerin Dua Lipa und des deutschen Rappers Kontra K enthüllt, die ebenfalls Teil des neuen Bereichs sind. Durch die Platzierung in diesem kulturellen Hotspot wird Petras' Bedeutung für die deutsche Musikszene zusätzlich unterstrichen, trotz ihrer internationalen Karriere.

Vorbild für junge LGBTQ+ Menschen

Für die deutsche LGBTQ+ Community hat die Ehrung von Kim Petras eine besondere Bedeutung. Als eine der prominentesten deutschen Transgender-Persönlichkeiten dient sie als Vorbild für viele junge Menschen. Ihre Wachsfigur in einem der meistbesuchten Touristenattraktionen Berlins trägt dazu bei, die Sichtbarkeit von Trans-Personen im öffentlichen Raum zu erhöhen.

Während in Deutschland und weltweit die Rechte von Transgender-Personen immer wieder in Frage gestellt werden, setzt die Präsenz von Petras' Wachsfigur ein wichtiges Zeichen. Sie zeigt, dass Trans-Personen einen bedeutenden kulturellen Beitrag leisten und Anerkennung verdienen – sowohl in der Musikindustrie als auch in der Gesellschaft insgesamt.

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