TimothĂ©e Chalamet, der derzeit in einer hochkarĂ€tigen Beziehung mit Kylie Jenner steht und sich selbst als heterosexuell identifiziert (soweit wir wissen), wird regelmĂ€Ăig als queere, bisexuelle â oder manchmal sogar als lesbische Ikone gefeiert. Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag von Pink News, der diesem PhĂ€nomen nachgeht.
Der "Straight Prince of Twinks"
Chalamets Ruf als queere Ikone stammt wahrscheinlich von seinem Durchbruchsfilm "Call Me By Your Name", einer Geschichte ĂŒber sexuelles Erwachsenwerden, in der er den 17-jĂ€hrigen Elio spielt, der sich in den 24-jĂ€hrigen Doktoranden Oliver verliebt. Der Film wurde als einer der besten Filme des Jahres 2017 gefeiert, nicht zuletzt wegen der berĂŒhmten "Pfirsich-Szene".
Diese Rolle fĂŒhrte dazu, dass Chalamet den Titel "Hollywoods Straight Prince of Twinks" erhielt. Bei einer Pressekonferenz fĂŒr "Little Women" im Jahr 2019 wurde er gefragt: "Wie fĂŒhlt es sich an, der 'Straight Prince of Twinks' zu sein?" und "Wie ist es, von der queeren Community so geliebt zu werden?"
Seine Antwort zeigte seine WertschĂ€tzung: "Ich hoffte, dass die Fans des Buches ihn [den Film] sehen wĂŒrden, und dass er eine Version von Liebe zeigen könnte, die manche Menschen nicht verstehen oder als Nische betrachten, die nicht verfolgt oder verurteilt wird, sondern einfach existiert."
Aktive UnterstĂŒtzung fĂŒr die LGBTQ+-Community
Neben seinem Stolz auf den Titel "Straight Prince of Twinks" hat Chalamet die LGBTQ+-Community auch auf andere Weise unterstĂŒtzt. Bei den Golden Globes 2019 spendete er 1.000 Dollar an das LGBTQI-Zentrum in New York. Als ihm in einem Interview auf dem roten Teppich mitgeteilt wurde, dass er das Geld an eine WohltĂ€tigkeitsorganisation seiner Wahl spenden könnte, traf er diese Entscheidung sofort.
Bereits im Jahr zuvor hatte der Schauspieler gelobt, sein gesamtes Honorar fĂŒr seine Rolle in Woody Allens Film "A Rainy Day in New York" an WohltĂ€tigkeitsorganisationen zu spenden, darunter das LGBT Community Centre in New York. Er erklĂ€rte, er habe diesen Schritt unternommen, weil er nicht von der Zusammenarbeit mit Allen "profitieren" wolle, dessen Adoptivtochter Dylan Farrow den Regisseur beschuldigt hat, sie im Alter von sieben Jahren sexuell missbraucht zu haben.
Stilikone mit queerer Ausstrahlung
Ein weiterer Grund fĂŒr Chalamets Status als queere Ikone ist sein unverwechselbarer Stil. Seine verwegene, flockige, nicht-kurz-aber-nicht-lange Frisur verkörpert eine geschlechtlich fluide Ăsthetik. Wie ein Fan es ausdrĂŒckte: "TimothĂ©e Chalamet mag nicht bisexuell sein, aber seine Haare sind es definitiv."
Dann sind da noch seine Outfits. Unvergessen bleibt sein Auftritt bei den Golden Globes in einem funkelnden Accessoire, das manch einer als "glitzerndes Sex-Harness" beschrieb â ein weiterer Grund, warum er den Titel "Prince of the Twinks" verdient.
Queere Ikonen in Deutschland
Die Diskussion um Chalamet als queere Ikone hat auch in Deutschland Wellen geschlagen. Anders als in den USA gibt es hierzulande eine nuanciertere Debatte darĂŒber, wer als queere Ikone gelten kann. Laut ze.tt wird in der deutschen LGBTQ+-Community diskutiert, ob es angemessen ist, dass sich nicht-queere Personen als queere Ikonen positionieren oder als solche gefeiert werden.
Deutsche Filmemacher wie Rosa von Praunheim oder Monika Treut haben lange vor internationalen Stars authentische Darstellungen queeren Lebens geschaffen und gelten in Deutschland als wichtige Vorbilder. Dennoch werden auch internationale GröĂen wie Chalamet fĂŒr ihre UnterstĂŒtzung und Sichtbarkeit geschĂ€tzt.
Zwischen Vereinnahmung und Allyship
Die Frage, ob heterosexuelle Schauspieler queere Rollen spielen sollten, wird in Deutschland intensiv diskutiert. WĂ€hrend Chalamets Darstellung in "Call Me By Your Name" international gefeiert wurde, gibt es in der deutschen Filmszene zunehmend Stimmen, die mehr AuthentizitĂ€t und ReprĂ€sentation fordern. Initiativen wie Queer Film Festival in verschiedenen deutschen StĂ€dten setzen sich fĂŒr mehr Sichtbarkeit von LGBTQ+-Filmemachern und -Schauspielern ein.
Letztendlich bleibt TimothĂ©e Chalamet ein Beispiel dafĂŒr, wie auch heterosexuelle Persönlichkeiten zu wichtigen VerbĂŒndeten der LGBTQ+-Community werden können. Die deutsche Community schĂ€tzt dieses Allyship, fordert jedoch gleichzeitig mehr Raum fĂŒr authentische queere Stimmen im kulturellen Diskurs.
Am Ende des Tages liebt die LGBTQ+-Community einen Celebrity-Ally â besonders wenn er stylish und attraktiv ist. Solange TimothĂ©e Chalamet uns weiterhin mit solchen Looks beglĂŒckt und sich fĂŒr LGBTQ+-Rechte einsetzt, darf er gerne eine queere Ikone bleiben.