Prinzessinnen-Tochter Maud Angelica Behn outet sich als bisexuell: Ein Zeichen der Zeit für königliche Offenheit

Maud Angelica Behn, die 22-jährige Tochter von Prinzessin Märtha Louise von Norwegen, hat sich im Pride Month Juni als bisexuell geoutet. Mit ihrem mutigen Instagram-Post setzt die junge Künstlerin ein wichtiges Zeichen für Sichtbarkeit und Akzeptanz in europäischen Königshäusern.

Ein Coming-out mit Familienrückhalt

"Happy Pride von einer bisexuellen Person", schrieb Maud Angelica zu Bildern ihres Besuchs auf einer CSD-Demonstration in Oslo, auf denen sie stolz mit einer bisexuellen Flagge zu sehen ist. Die Reaktion ihrer Familie war überwältigend positiv: Ihre Mutter, Prinzessin Märtha Louise, kommentierte mit den berührenden Worten: "Du bist wunderschön, Maud! Ein Hoch auf die Liebe. Liebe ist Liebe. Ich liebe dich!"

Diese uneingeschränkte Unterstützung ist bemerkenswert, besonders wenn man bedenkt, dass Maud Angelica auf Rang fünf der norwegischen Thronfolge steht. Ihre offene Bisexualität macht sie zu einer der prominentesten queeren Persönlichkeiten in europäischen Königshäusern der Gegenwart.

Eine Familie, die für Vielfalt steht

Die Unterstützung für LGBTQ+-Rechte ist in der Familie tief verwurzelt. Märtha Louises Ehemann Durek Verrett ist ebenfalls bisexuell und geht offen damit um. Wie die norwegische Zeitung "Dagbladet" berichtete, erklärte die Prinzessin bereits 2022: "Durek geht sehr offen damit um, dass er bisexuell ist. [...] Diese Erkundungsphase in Freiheit finde ich so unglaublich wichtig."

In einem eigenen Instagram-Post zum Pride Month betonte Märtha Louise: "Liebe ist nie falsch. In diesem Pride Month möchte ich den Mut ehren, den es braucht, um seine Wahrheit zu leben. [...] Es hat etwas zutiefst Schönes, sich zu trauen zu lieben, wen man liebt, auch wenn die Welt einem sagt, man solle still sein."

Mut nach persönlichen Schicksalsschlägen

Maud Angelica Behns Weg in die Öffentlichkeit war geprägt von Verlust und Resilienz. Nach dem Suizid ihres Vaters Ari Behn im Jahr 2019 erlangte die damals 16-Jährige durch ihre bewegende Trauerrede größere Bekanntheit. "Papa muss so erschöpft gewesen sein, dass er das Gefühl hatte, keinen anderen Ausweg zu haben", sagte sie damals mit einer Reife, die weit über ihr Alter hinausging.

Diese schweren Erfahrungen formten sie zu einer jungen Frau, die für Authentizität und psychische Gesundheit eintritt. Als Künstlerin veröffentlichte sie 2021 "Tråder av tårer", eine Sammlung von Gedichten und Illustrationen über Trauer und Verlust, und nahm an verschiedenen kulturellen Projekten teil.

Ein Zeichen für Deutschland und Europa

Während Norwegen mit seiner königlichen Familie ein Zeichen für LGBTQ+-Akzeptanz setzt, blicken wir in Deutschland auf eine bewegte Geschichte queerer Rechte zurück. Der berüchtigte Paragraph 175, der homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, wurde erst 1994 endgültig gestrichen – nach über einem Jahrhundert der Kriminalisierung.

Deutschland erlebte in den 1920er Jahren eine Blütezeit queerer Kultur, besonders in Berlin, bevor die Nationalsozialisten diese brutal zerschlugen. Heute gehört Deutschland zu den fortschrittlicheren Ländern Europas, was LGBTQ+-Rechte angeht, doch die Zahl queerfeindlicher Straftaten steigt, was die Bedeutung von Vorbildern wie Maud Angelica unterstreicht.

Die Kraft der Sichtbarkeit

Maud Angelica Behns Coming-out ist mehr als eine persönliche Entscheidung – es ist ein politischer Akt. In einer Zeit, in der queere Menschen weltweit unter Druck geraten, sendet eine junge Frau aus dem norwegischen Königshaus ein klares Signal: Liebe und Authentizität sind stärker als Vorurteile und Tradition.

Ihre Worte "Die Pride dieses Jahr war unglaublich und es gab so viel Liebe" spiegeln wider, was Pride wirklich bedeutet: Eine Feier der Vielfalt, ein Aufstand der Liebe und ein Bekenntnis zur Wahrheit. Mit Vorbildern wie ihr und ihrer unterstützenden Familie wird der Weg für andere geebnet, die noch den Mut suchen, zu sich selbst zu stehen.

Wie Märtha Louise so treffend schrieb: "An alle da draußen, die immer noch versuchen, die Worte oder den Mut zu finden: Ihr werdet gesehen, ihr werdet geliebt, und ihr müsst euch niemals dafür entschuldigen, wer ihr seid."

Terug naar blog