Die National Association for Stock Car Auto Racing (NASCAR) sieht sich heftige Kritik für ihre schwache Unterstützung des Pride Month ausgesetzt. Nach einem Bericht von PinkNews beschränkte sich die Organisation auf einen einzigen LinkedIn-Post, während sie gleichzeitig ihre Reichweite von 3,6 Millionen Followern auf X (ehemals Twitter) ignorierte.
Ein mutloser Rückzug ins Verborgene
Der schwache Auftritt von NASCAR steht in scharfem Kontrast zu ihrer Herangehensweise im Vorjahr, als sie noch auf X posteten – allerdings mit katastrophalen Folgen. Die Kommentare wurden von Hassreden überflutet, Fans drohten mit Boykott und verglichen die LGBTQ+-Community sogar mit Straftätern. Diese toxische Reaktion scheint NASCAR dazu veranlasst zu haben, sich auf die vermeintlich "sichere" Plattform LinkedIn zurückzuziehen.
Die Fans ließen diese Feigheit nicht unkommentiert. "Gibt es einen Grund, warum ihr das nur auf LinkedIn postet, aber nicht auf anderen sozialen Medien?", fragte ein Follower. Ein anderer kommentierte treffend: "LinkedIn??? Oh, wir müssen mehr Mut haben als das."
Deutschland: Ein Spiegel der globalen Herausforderungen
Diese Entwicklung ist kein rein amerikanisches Phänomen. Auch in Deutschland kämpfen Sportorganisationen mit ähnlichen Herausforderungen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund berichtet über anhaltende Probleme mit Homophobie und Transphobie im deutschen Sport. Viele LGBTQ+-Sportler*innen haben nach wie vor Angst, sich zu outen, aus Furcht vor Diskriminierung und Ausgrenzung.
Während die Bundesregierung eine LGBTIQ*-Strategie verfolgt und Fortschritte bei der Inklusion macht, zeigen die Reaktionen auf NASCARs zaghafte Pride-Unterstützung, wie weit der Weg noch ist – auch in Deutschland.
Der Preis der Feigheit
NASCARs Rückzug ist symptomatisch für eine beunruhigende Entwicklung: Unternehmen und Organisationen knicken unter dem Druck von Hasskommentaren ein, anstatt für ihre Werte einzustehen. Diese Haltung schadet nicht nur der LGBTQ+-Community, sondern untergräbt auch die Glaubwürdigkeit der Organisation selbst.
Zum Vergleich: Marken wie Levi's, Converse, Hollister und Disney stehen weiterhin offen zu ihrer Pride-Unterstützung – trotz ähnlicher Angriffe. Sie verstehen, dass echte Führung bedeutet, auch in schwierigen Zeiten für seine Überzeugungen zu stehen.
Ein Weckruf für die Community
NASCARs schwache Performance sollte als Weckruf dienen. Die LGBTQ+-Community und ihre Verbündeten müssen lautstark Organisationen unterstützen, die echte Solidarität zeigen, und gleichzeitig diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die sich wegducken. In Deutschland können wir von Initiativen wie Outsport lernen, die europaweit für LGBTQ+-Inklusion im Sport kämpfen.
Die Botschaft ist klar: Wahre Unterstützung zeigt sich nicht nur in bunten Logos, sondern in mutigem Handeln – auch wenn der Gegenwind stark ist. NASCAR hat eine Chance verpasst, Führung zu zeigen. Die Community wird sich daran erinnern.