Lizzos kraftvolles Statement für Trans-Rechte beim Pride-Festival: "Wir sind nicht frei, bis wir alle frei sind"

Die Pop-Ikone Lizzo hat bei einem Pride-Festival in West Hollywood eine leidenschaftliche Rede zur Unterstützung von Trans-Frauen gehalten. Wie PinkNews berichtet, nutzte die Sängerin ihren Auftritt beim OUTLOUD LGBTQIA+ Pride Festival, um sich deutlich für die Rechte von Schwarzen Trans-Frauen einzusetzen.

Eine Widmung an die Kämpferinnen für LGBTQ+-Rechte

Als Headlinerin des Festivals am vergangenen Samstag (31. Juni) widmete Lizzo ihren Auftritt den Schwarzen Trans-Frauen: "Dies ist euch gewidmet und vor allem den Schwarzen Trans-Frauen, ohne deren Kampf wir heute nicht feiern könnten." Die "Juice"-Interpretin fuhr fort: "Und wir stecken immer noch in Schwierigkeiten, richtig? Aber hoffentlich werden wir eines Tages, jenseits dieses Regenbogens, einen Ort sehen, an dem wir nicht mehr für unsere Existenz kämpfen müssen. Das ist für euch." Anschließend performte sie eine Version des Klassikers "Over the Rainbow" aus dem Film "Der Zauberer von Oz" von 1939.

In einem Instagram-Post teilte Lizzo ihre Rede mit den Worten: "Happy Pride an die wunderschöne LGBTQIA+-Community. Zu Beginn dieses Monats sollten wir uns daran erinnern, dass es ohne die Schwarzen Trans-Frauen und Trans-Frauen of Color, die gegen die Systeme gekämpft haben, die versuchten, sie auszulöschen, keinen Pride geben würde. Um diesen Kampf zu ehren, müssen wir weiterhin gegen dasselbe System eintreten, das unsere Rechte auf körperliche Autonomie und Befreiung bedroht. Wir sind nicht frei, bis wir alle frei sind. Ich liebe euch."

Trans-Rechte unter Druck in den USA und Fortschritte in Deutschland

Lizzos Statement kommt zu einer Zeit, in der Trans-Personen in den USA mit zunehmenden Angriffen auf ihre Rechte konfrontiert sind. Die Trump-Administration versucht weiterhin, Trans-Menschen aus öffentlichen Aufzeichnungen zu streichen und bundesweite Schutzmaßnahmen für Trans- und nicht-binäre Bürger*innen aufzuheben. Im Januar unterzeichnete US-Präsident Donald Trump eine Exekutivanordnung, die erklärt, dass die US-Regierung nur zwei Geschlechter anerkennt – männlich und weiblich.

In Deutschland gibt es hingegen positive Entwicklungen: Das Parlament hat im April 2024 das Selbstbestimmungsgesetz verabschiedet, das es Trans- und nicht-binären Menschen ermöglicht, ihren Geschlechtseintrag und Vornamen durch ein einfaches Verwaltungsverfahren zu ändern – ohne die bisher erforderlichen psychiatrischen Gutachten. Das Gesetz, das im August 2024 in Kraft treten soll, wird von Menschenrechtsorganisationen als wichtiger Schritt zur Anerkennung und zum Schutz von Trans-Personen begrüßt.

Lizzos kontinuierliches Engagement für die LGBTQ+-Community

Es ist nicht das erste Mal, dass Lizzo ihre Plattform nutzt, um sich für die LGBTQ+-Community einzusetzen. Bereits 2023 kritisierte sie in einer bewegenden Rede anti-trans und reproduktionsfeindliche Gesetze in Nebraska. Trotz Aufforderungen von Fans, ihre Tour-Station in Tennessee abzusagen, trat sie dort als Akt des Widerstands auf – begleitet von RuPaul's Drag Race-Alumni und lokalen Drag Queens.

Ihr Engagement für die LGBTQ+-Community begann schon früh in ihrer Karriere. Bereits 2013, lange vor ihrem internationalen Durchbruch, schwenkte sie in ihrem Musikvideo "Batches and Cookies" Regenbogenfahnen als Zeichen für die Gleichstellung der Ehe. Auf dem Cover der Gay Times im Jahr 2018 sprach sie darüber, wie wichtig ihr die Beziehung zur LGBTQ+-Community ist und wie diese ihr geholfen hat, sich akzeptiert und zugehörig zu fühlen.

Die Bedeutung von Verbündeten wie Lizzo in Deutschland

Auch in Deutschland sind prominente Verbündete wie Lizzo wichtig für die LGBTQ+-Community. Trotz der Fortschritte beim Selbstbestimmungsgesetz gibt es Bedenken, dass konservative Kräfte versuchen könnten, errungene Rechte zurückzudrängen. Die Angst vor einem Rückschritt ist für viele LGBTQ+-Deutsche real, wie Aktivist*innen betonen.

Die Bundesregierung hat sich international für LGBTQ+-Rechte eingesetzt und 2021 die "LGBTI-Inklusionsstrategie für die Außenpolitik und die Entwicklungszusammenarbeit" verabschiedet. Deutschland ist auch Teil der United Nations LGBTI Core Group und des Global Equality Fund. Dennoch zeigen Vorfälle wie der Anstieg queerfeindlicher Gewalt, dass kontinuierliches Engagement notwendig bleibt.

Lizzos Botschaft "Wir sind nicht frei, bis wir alle frei sind" unterstreicht die Bedeutung von Solidarität und gemeinsamem Einsatz für die Rechte aller Menschen – ein Appell, der sowohl in den USA als auch in Deutschland Resonanz findet.

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