Widerstand und Solidarität: WorldPride in Washington sendet Signal gegen queerfeindliche Politik

In einer kraftvollen Demonstration von Widerstand und Stolz haben am vergangenen Samstag tausende Menschen an der Pride-Demonstration in Washington, D.C. teilgenommen, wie queer.de berichtet. Die Veranstaltung markierte nicht nur das 50-jährige Jubiläum der Pride-Bewegung in der US-Hauptstadt, sondern fand auch im Rahmen des internationalen WorldPride statt, was zusätzlich für eine starke internationale Beteiligung sorgte.

Farbenfrohes Fest mit politischer Botschaft

Bei strahlendem Sonnenschein zogen unzählige Gruppen mehrere Stunden lang durch das Zentrum Washingtons. Das Straßenbild verwandelte sich in ein Meer aus Regenbogenfahnen, während Tänzer*innen, Musiker*innen und Aktivist*innen für eine ausgelassene Stimmung sorgten. Die Vielfalt der teilnehmenden Gruppen war beeindruckend: Neben Biker*innen, Künstler*innen und Vertreter*innen verschiedener Nationalitäten und Unternehmen beteiligten sich auch lokale Busfahrer*innen, die Polizei und die Feuerwehr mit einem festlich geschmückten Drehleiterwagen an der Parade.

Protest gegen die Trump-Administration

Doch hinter der fröhlichen Fassade stand eine ernste politische Botschaft. Viele Teilnehmer*innen nutzten die Gelegenheit, um gegen die als queerfeindlich wahrgenommene Politik der Trump-Regierung zu protestieren. Besonders die Einschränkung der Rechte von trans Menschen durch die republikanische Administration wurde kritisiert. Kreative Protestformen waren überall zu sehen: Einige Teilnehmer*innen trugen T-Shirts mit der Aufschrift "Make America Gay Again" – eine satirische Anspielung auf Trumps bekannten MAGA-Slogan. Ein anderer Demonstrant trug ein Plakat mit der deutlichen Botschaft: "Diese Farben verstecken sich nicht vor Faschisten".

Laut Angaben der LGBTQ-Medienorganisation GLAAD konzentrierten sich die ersten 100 Tage der Trump-Administration auf beispiellose Angriffe gegen die LGBTQ-Community. Einige internationale Besucher*innen blieben der Veranstaltung aus Protest gegen die Politik Trumps sogar fern, wie die BBC berichtete.

Parallelen zu Deutschland: CSD-Tradition und politische Herausforderungen

Während in Washington der WorldPride stattfand, wurden auch in zahlreichen deutschen Städten am Wochenende CSD-Demonstrationen abgehalten. Die deutsche CSD-Tradition, die an die Stonewall-Aufstände von 1969 erinnert, hat eine ähnliche Doppelrolle wie der WorldPride: Sie ist sowohl fröhliche Feier als auch politische Demonstration.

Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte bei LGBTQ+-Rechten erzielt. Seit 2017 ist die Ehe für alle legal, und Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität ist gesetzlich verboten. Dennoch gibt es auch hierzulande besorgniserregende politische Entwicklungen. Der Aufstieg rechtspopulistischer Parteien und zunehmende Hassreden gegen LGBTQ+-Personen mahnen zur Wachsamkeit, ähnlich wie die Situation in den USA.

Internationale Solidarität

Die Verbindung zwischen den Pride-Bewegungen in Deutschland und den USA ist eng. In beiden Ländern setzen sich Aktivist*innen für ähnliche Ziele ein: Gleichberechtigung, Respekt und Schutz vor Diskriminierung. Der WorldPride in Washington sendete ein starkes Signal der internationalen Solidarität in Zeiten, in denen LGBTQ+-Rechte in vielen Teilen der Welt unter Druck geraten.

Der nächste WorldPride wird 2023 in Amsterdam stattfinden – einer Stadt, die für ihre offene LGBTQ+-Kultur bekannt ist und historisch enge Beziehungen zu Deutschland pflegt. Für viele deutsche Aktivist*innen wird dies eine Gelegenheit sein, die internationale Vernetzung der Community weiter zu stärken.

Ausblick: Weiterer Protest geplant

Wie die Organisator*innen ankündigten, soll am Sonntag eine weitere größere Demonstration für LGBTI-Rechte in Washington stattfinden. Die Botschaft bleibt klar: Die LGBTQ+-Community lässt sich nicht einschüchtern und wird weiterhin für ihre Rechte eintreten – sowohl in den USA als auch in Deutschland und weltweit.

Auf der offiziellen Homepage zum WorldPride 2025 finden Interessierte weitere Informationen zu kommenden Veranstaltungen und Aktionen. Wer über die CSD-Termine in Deutschland informiert bleiben möchte, kann diese auf queer.de einsehen.

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