Polizeigewalt in Los Angeles: Acht Beamte nach Übergriff auf trans Mann entlassen

In einem erschütternden Fall von Polizeigewalt und institutionellem Fehlverhalten in Los Angeles wurden acht Polizeibeamte vom Dienst suspendiert. Der Vorfall, der sich ursprünglich im Februar 2023 ereignete (Originalquelle), wirft ein besorgniserregendes Licht auf die anhaltende Problematik von Polizeigewalt gegen trans Personen in den USA.

Im Zentrum des Vorfalls steht der 23-jährige trans Mann und Highschool-Lehrer Emmett Brock, der eine schicksalhafte Begegnung mit dem Polizeibeamten Joseph Benza III hatte. Was als simple Geste des Unmuts begann - Brock zeigte dem Beamten den Mittelfinger, nachdem er beobachtet hatte, wie dieser eine Frau bei einer Verkehrskontrolle verbal attackierte - eskalierte zu einem schwerwiegenden Fall von Amtsmissbrauch.

Der 36-jährige Beamte Benza verfolgte Brock über eine Strecke von mehr als drei Kilometern, wobei er sogar einen Einsatz wegen häuslicher Gewalt ignorierte. Die Situation erreichte ihren Höhepunkt auf einem 7-Eleven Parkplatz, wo Überwachungskameras dokumentierten, wie Benza den unbewaffneten Brock zu Boden warf und etwa drei Minuten lang auf ihn einschlug, bevor er ihn in Handschellen legte.

Besonders gravierend ist nicht nur der gewalttätige Übergriff selbst, sondern auch der systematische Versuch der Vertuschung. Benza, der sich mittlerweile schuldig bekannt hat, gab zu, das FBI belogen und einen falschen Polizeibericht verfasst zu haben. Er erfand eine Geschichte über einen Lufterfrischer am Rückspiegel als Grund für die Verfolgung und behauptete fälschlicherweise, Brock hätte ihn gebissen.

Der Fall zeigt exemplarisch die Herausforderungen, denen trans Menschen im Alltag ausgesetzt sind, besonders in Interaktionen mit Autoritäten. Sheriff Robert G. Luna bezeichnete Benzas Handlungen als "zutiefst beunruhigend" und betonte, dass solches Verhalten das Vertrauen der Gemeinschaft in die Strafverfolgungsbehörden untergräbt.

Für die LGBTQ+ Community in Los Angeles und darüber hinaus ist dieser Fall ein weiterer Beweis für die Notwendigkeit systematischer Reformen im Polizeiapparat. Experten fordern verstärkte Sensibilisierungstrainings und strikte Kontrollmechanismen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Unterstützung und Ressourcen

  • Trans-Notfallhotline Deutschland: 0800-133133
  • Bundesverband Trans* e.V.: Beratung und rechtliche Unterstützung
  • LGBTQ+ Rechtshilfefonds: Juristische Unterstützung in Diskriminierungsfällen

Der Fall Brock unterstreicht die Bedeutung von Zivilcourage und institutioneller Transparenz. Die Tatsache, dass acht Beamte wegen ihrer Beteiligung an der Vertuschung vom Dienst suspendiert wurden, sendet ein wichtiges Signal: Polizeiliche Übergriffe und deren Vertuschung werden nicht toleriert. Benza drohen nun bis zu 10 Jahre Haft wegen Verletzung der Bürgerrechte und Amtsmissbrauchs.

Für die trans Community und ihre Verbündeten ist dieser Fall ein Aufruf zur weiteren Wachsamkeit und zum Engagement für strukturelle Veränderungen im Justizsystem. Nur durch kontinuierliche Aufklärungsarbeit und den Einsatz für Gleichberechtigung kann langfristig ein gesellschaftliches Klima geschaffen werden, in dem solche Übergriffe der Vergangenheit angehören.

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