Jimmy Carter: Ein Wegbereiter für LGBTQ+-Rechte in den USA

Der kürzlich im Alter von 100 Jahren verstorbene ehemalige US-Präsident Jimmy Carter hinterlässt ein bedeutendes Vermächtnis als Verfechter der LGBTQ+-Rechte. Wie in einem ausführlichen Bericht von PinkNews dargelegt (https://www.thepinknews.com/2024/12/30/jimmy-carter-death-100-lgbtq/), war Carter einer der ersten amerikanischen Präsidenten, der sich offen für die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft einsetzte.

Als gläubiger Christ und progressiver Demokrat zeigte Carter bereits in den späten 1970er Jahren bemerkenswerten Mut, indem er sich für die Belange der LGBTQ+-Community stark machte. Eine seiner bedeutendsten Errungenschaften war die Aufhebung des Verbots für homosexuelle Mitarbeiter im auswärtigen Dienst im Jahr 1977 - eine mutige Entscheidung zu einer Zeit, als Homosexualität in weiten Teilen der Gesellschaft noch stark stigmatisiert war.

Unter seiner Regierung fand 1977 auch das erste historische Treffen zwischen LGBTQ+-Aktivisten und Vertretern des Weißen Hauses statt. Dieses Treffen führte zu konkreten Verbesserungen, insbesondere im Gesundheitsbereich, mit der Einrichtung eines Hepatitis-Forschungsprojekts in San Francisco, dessen Erkenntnisse später auch für die HIV/AIDS-Forschung von großer Bedeutung waren.

Besonders bemerkenswert war Carters theologisch fundierte Unterstützung für die LGBTQ+-Gemeinschaft. Er betonte wiederholt, dass Jesus nie negativ über Homosexualität gesprochen habe und vertrat die Ansicht, dass Jesus jede aufrichtige Liebesbeziehung gutheißen würde, die niemandem schadet. Nach dem wegweisenden Obergefell-Urteil des Supreme Courts 2015 zur gleichgeschlechtlichen Ehe äußerte er sich ausdrücklich positiv.

Für die deutsche LGBTQ+-Community bietet Carters Lebenswerk wichtige Lehren:

  • Die Bedeutung von Verbündeten in hohen politischen Ämtern
  • Die Kraft religiöser Argumentation für statt gegen LGBTQ+-Rechte
  • Die Wichtigkeit langfristigen Engagements für Menschenrechte

Carter erhielt 2002 den Friedensnobelpreis für seinen jahrzehntelangen Einsatz für Menschenrechte, Demokratie und soziale Entwicklung. Sein Vermächtnis zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, dass politische Führungspersönlichkeiten auch nach ihrer Amtszeit aktiv bleiben und sich für gesellschaftlichen Fortschritt einsetzen.

Die Human Rights Campaign würdigte Carter als "eine der großartigsten ehemaligen Präsidenten" und hob seinen bedeutenden Beitrag zur LGBTQ+-Bewegung hervor. Sein Leben zeigt beispielhaft, wie religiöse Überzeugungen und der Einsatz für LGBTQ+-Rechte Hand in Hand gehen können - eine Botschaft, die auch heute noch höchst relevant ist.

Organisationen wie das Carter Center setzen sein Werk fort und zeigen, wie wichtig es ist, den Kampf für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit weiterzuführen. Carters Vermächtnis mahnt uns, dass der Einsatz für LGBTQ+-Rechte und Menschenwürde eine fortwährende Aufgabe bleibt.

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