Hollister veröffentlicht Pride-Kollektion 2025 trotz Anti-DEI-Klima in den USA

Die US-amerikanische Modemarke Hollister hat ihre Pride-Kollektion für 2025 veröffentlicht, trotz der von Präsident Trump unterzeichneten Anti-DEI-Verordnungen (Diversity, Equity, Inclusion) und der generellen Ablehnung von LGBTQ+-Pride-Veranstaltungen durch die aktuelle US-Regierung.

Während viele amerikanische Unternehmen ihre Pride-Unterstützung aufgrund des politischen Drucks eingestellt haben, zeigt Hollister weiterhin Solidarität mit der LGBTQ+-Community. Die Marke spendet unabhängig vom Umsatz 400.000 US-Dollar an die Organisation GLSEN, die sich für sichere Lernumgebungen für queere Schüler:innen einsetzt.

Politischer Gegenwind in den USA

Die politische Landschaft in den USA hat sich für die LGBTQ+-Community seit der Rückkehr von Donald Trump ins Präsidentenamt dramatisch verschlechtert. Berichten zufolge wurde Mitarbeitern des FBI untersagt, Pride im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit zu feiern - sie dürfen nur in ihrer "persönlichen Eigenschaft" an LGBTQ+-Veranstaltungen teilnehmen.

Im Januar unterzeichnete Trump eine Reihe von Exekutivverordnungen, die DEI-Maßnahmen in der Bundesregierung und im Militär drastisch einschränkten. Bei einer Kundgebung in Las Vegas prahlte er damit, die sogenannte "Wokeness" besiegt und die "woken Schwachsinn" aus der Regierung entfernt zu haben. Diese Anordnungen widerrufen unter anderem Schutzmaßnahmen für Transgender-Bundesangestellte und LGBTQ+-Mitarbeiter:innen von Bundesauftragnehmern, die unter Präsident Obama 2014 eingeführt wurden.

Hollister bleibt standhaft

Trotz dieses schwierigen Umfelds gehört Hollister zu den Unternehmen, die an ihrer Unterstützung für die LGBTQ+-Community festhalten. Die geschlechtsneutrale 13-teilige Kollektion umfasst unter anderem ein kurzes Fußballtrikot in Regenbogenfarben, Baseballkappen, Off-the-Shoulder-Tops und Merchandise mit Powerpuff Girls-Motiven. Die Preise liegen zwischen 16,95 und 49,95 US-Dollar, und die Kollektion ist sowohl in Hollister-Geschäften als auch online erhältlich.

Hollister arbeitet seit 2017 mit GLSEN zusammen und hat durch verschiedene Kooperationen und Bildungsprogramme bisher über 5,6 Millionen US-Dollar für die Organisation gesammelt. Diese langjährige Partnerschaft setzt ein wichtiges Zeichen in einer Zeit, in der andere Unternehmen aus Sorge vor politischen Konsequenzen zurückrudern.

Die Situation in Deutschland

Auch in Deutschland wird der Pride Month gefeiert, allerdings ohne vergleichbare politische Anfeindungen wie derzeit in den USA. Deutsche und internationale Unternehmen unterstützen hierzulande weiterhin LGBTQ+-Veranstaltungen und -Initiativen mit lokalen Kampagnen in sozialen Medien und durch die Teilnahme an Pride-Festivals.

Für die deutsche LGBTQ+-Community ist es dennoch wichtig, die Entwicklungen in den USA zu beobachten, da politische Trends häufig global Einfluss nehmen. Die Standhaftigkeit von Unternehmen wie Hollister zeigt, dass trotz politischen Drucks die Unterstützung für LGBTQ+-Rechte in der Wirtschaftswelt weiterhin Bestand haben kann.

Weitere Unterstützer der Pride 2025

Neben Hollister haben auch andere Modemarken ihre Pride-Kollektionen für 2025 veröffentlicht, darunter Levi's, Converse, Puma, Diesel und Abercrombie & Fitch. Diese kontinuierliche Unterstützung ist besonders bemerkenswert vor dem Hintergrund, dass GLSEN – eine zentrale Organisation für LGBTQ+-Jugendliche in den USA – Anfang 2025 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und Angriffen von rechtsgerichteten Gruppen 60% seiner Belegschaft entlassen musste.

Die Pride-Kollektion von Hollister feiert Individualität und unterstützt alle, die einzigartig und "kompromisslos sie selbst" sein wollen – ein Zeichen des Widerstands gegen die zunehmenden politischen Einschränkungen für die LGBTQ+-Community in den Vereinigten Staaten.

Zurück zum Blog