75.000 Pfund Strafe fĂŒr Tottenham wegen homophober GesĂ€nge gegen Mason Mount

Die englische Football Association (FA) hat Tottenham Hotspur FC mit einer Geldstrafe von 75.000 Pfund belegt, nachdem Fans des Vereins wĂ€hrend eines Spiels gegen Manchester United im September homophobe GesĂ€nge gegen Mason Mount und Mikel Arteta gerichtet hatten. Der Fall verdeutlicht die anhaltenden Probleme mit Diskriminierung im Fußball und zeigt gleichzeitig, wie Vereine und VerbĂ€nde zunehmend entschlossen gegen solche VorfĂ€lle vorgehen.

Der Vorfall und seine Konsequenzen

WĂ€hrend des 3:0-Siegs von Tottenham gegen Manchester United am 29. September 2024 im Old Trafford skandierten Spurs-Fans in der 49. und 79. Minute den berĂŒchtigten homophoben Gesang "Chelsea rent boy" gegen den ehemaligen Chelsea-Spieler Mason Mount. ZusĂ€tzlich richteten sie homophobe Beleidigungen gegen Arsenal-Trainer Mikel Arteta.

Die Problematik homophober GesĂ€nge im Fußball ist auch in Deutschland bekannt, wo LGBTQ+-Fanclubs und Initiativen Ă€hnliche Diskriminierungserfahrungen machen. Der "Chelsea rent boy"-Gesang bezieht sich auf die Geschichte Chelseas als LGBTQ+-Hotspot in den 1960er und 70er Jahren und wird seit Jahrzehnten als herabwĂŒrdigende, homophobe Beleidigung gegen Chelsea-Spieler und -Fans eingesetzt.

Rechtliche Einordnung als Hassverbrechen

2022 bestÀtigte die britische Crown Prosecution Service, dass der "Chelsea rent boy"-Gesang ein homophobes Hassverbrechen darstellt und nicht als "harmloser Scherz" abgetan werden kann. Diese klare rechtliche Positionierung Àhnelt Entwicklungen in Deutschland, wo Diskriminierung im Sport zunehmend strafrechtlich verfolgt wird.

Tottenham Hotspur gestand zwei VerstĂ¶ĂŸe gegen die FA-Regel E21 ein, die Vereine dazu verpflichtet, sicherzustellen, dass ihre Fans sich ordentlich verhalten und keine beleidigenden oder diskriminierenden Äußerungen mit Bezug zur sexuellen Orientierung machen. UrsprĂŒnglich war eine Strafe von 150.000 Pfund verhĂ€ngt worden, die nach einem Einspruch auf 75.000 Pfund reduziert wurde.

Vereinsreaktion und LGBTQ+-UnterstĂŒtzung

Tottenham reagierte bereits direkt nach dem Spiel mit einer klaren Stellungnahme: "Wir sind uns der abscheulichen homophoben GesĂ€nge von Teilen unserer AuswĂ€rtsfans bewusst. Dies ist inakzeptabel, zutiefst beleidigend und keine Art, das Team zu unterstĂŒtzen." Der Verein kĂŒndigte an, eng mit Polizei und Ordnern zusammenzuarbeiten, um die Verantwortlichen zu identifizieren.

Besonders bemerkenswert ist die Zusammenarbeit mit "Proud Lilywhites", der LGBTQ+-Fanvereinigung von Tottenham. Diese Gruppe betonte: "Wir sind alle Spurs-Fans genau wie ihr. Wenn ihr diese Lieder singt, sagt ihr uns, dass wir nicht dazugehören – aber wir gehören genauso dazu wie ihr." Ähnliche LGBTQ+-Fangruppen gibt es auch in Deutschland, die sich fĂŒr Inklusion und gegen Diskriminierung im Fußball einsetzen.

Weitreichendes Problem im englischen Fußball

Tottenham ist nicht der erste Verein, der wegen homophober GesÀnge bestraft wurde. Wolverhampton Wanderers erhielt im Juli 2023 als erster Verein eine solche Strafe, nachdem ihre Fans den "Chelsea rent boy"-Gesang verwendet hatten. Seither wurden mehrere Teams, darunter West Ham, Millwall und Luton Town, mit Geldstrafen belegt.

Diese Entwicklung zeigt einen Wandel in der Haltung der FußballverbĂ€nde gegenĂŒber Diskriminierung. Die FA hat klare Richtlinien entwickelt, um Hassreden und Diskriminierung aus dem Fußball zu verbannen – ein Ansatz, der auch in Deutschland von der DFB und anderen Organisationen verfolgt wird.

Bedeutung fĂŒr LGBTQ+-Inklusion im Sport

Der Fall verdeutlicht sowohl die Fortschritte als auch die anhaltenden Herausforderungen bei der Schaffung inklusiver SportrĂ€ume. WĂ€hrend die harten Strafen ein positives Signal senden, zeigen die wiederholten VorfĂ€lle, dass noch viel Arbeit nötig ist, um Homophobie aus dem Fußball zu eliminieren.

FĂŒr LGBTQ+-Menschen, die den Fußball lieben, sind solche VorfĂ€lle nicht nur verletzend, sondern können auch dazu fĂŒhren, dass sie sich aus Fangemeinschaften zurĂŒckziehen. Die klare Haltung von Vereinen und VerbĂ€nden gegen Diskriminierung ist daher essentiell fĂŒr die Schaffung eines Umfelds, in dem alle Fans willkommen sind – unabhĂ€ngig von ihrer sexuellen Orientierung oder GeschlechtsidentitĂ€t.

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